Freitag, 13. November 2015

Flüchtlinge in Lage

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Seite,

wahrscheinlich haben Sie es der örtlichen Presse bereits entnommen: Auch die Stadt Lage bekommt zunehmend Probleme, die ankommenden Flüchtlinge unterzubringen. In der Kernstadt gibt es nach Auskunft der Verwaltung bereits kaum noch freie und gleichzeitig geeignete Räume für diesen Zweck. Jetzt muss mehr und mehr in die Ortsteile ausgewichen werden. Es ist abzusehen, dass es dabei nicht nur Zustimmung, sondern auch Kritik geben wird.

Unabhängig davon, wie man die Gesamtproblematik beurteilt, bleibt festzustellen, dass es in diesem Stadium der Entwicklung gar nicht mehr entscheidend ist, ob man zu den Zustimmenden oder zu den Kritikern gehört. Wir (vor allem wir in der Stadt Lage) können die Entwicklung nicht mehr wesentlich beeinflussen, sondern müssen mit ihr umgehen. Weitere Flüchtlinge werden kommen, nach unserer Überzeugung selbst dann, wenn man Grenzzäune zieht und wenn man die Asylgesetze verschärft.

In einer solchen Situation ist es unserer Meinung nach am besten, sich nicht in Aggressivität und Ablehnung zu flüchten, sondern zu versuchen, der Entwicklung auch positive Seiten abzugewinnen. Die ankommenden Menschen fliehen zum großen Teil in der Regel vor Krieg, Elend und Hunger. Sie sind nicht besser oder schlechter oder krimineller oder weniger kriminell als andere Menschen, auch nicht als die Deutschen. Auf die Dauer können sie nach Aussage von Wissenschaftlern für Deutschland sogar ein Gewinn sein.

Wenn wir denn also, unabhängig von persönlichen Positionen, an der grundsätzlichen Situation schon nichts mehr ändern können, sollten wir versuchen, den ankommenden Menschen zuerst einmal ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen und dann die möglichen positiven Seiten zu sehen. Mit Schimpfen, Aggressivität und pauschaler Ablehnung ist niemandem geholfen, auch uns Deutschen nicht. Ganz sicher wird es noch weitere Schwierigkeiten und Probleme geben - kein Staat bewältigt die Ankunft von Hunderttausenden von Flüchtlingen "eben mal so". Aber das heißt nicht, dass es nicht zu schaffen wäre. Es hat in der Geschichte schon andere Situationen gegeben, in denen  man dachte, das sei nicht zu schaffen. Und nach einigen Jahren stellte sich heraus, dass es nicht nur geschafft worden war, sondern dass von der neuen Situation auch viele positive Impulse ausgingen. Warum sollte das diesmal nicht so sein?

 Im Moment sieht das auch die Mehrheit der Deutschen noch so. Wir hoffen, dass das so bleibt, auch in den sicher noch kommenden Konfliktsituationen.

Ihre
BBL