Donnerstag, 5. Februar 2009

moderne Stadtentwicklungspolitik: Erstellung eines Baulückenkatasters

Die BBL hat heute den folgenden Fraktionsantrag an den Bürgermeister übermittelt. Er betrifft ein nach unserer Auffassung sehr wichtiges Thema, nämlich, mit welchen Mitteln und wie schnell sich eine Kommune auf eine Zukunft mit sinkender Bevölkerungszahl und drohendem Klimawandel vorbereitet. Wir möchten, dass das in Lage möglichst schnell und nach Kriterien des modernen Forschungsstandes  geschieht. Daher haben wir, um eine exakte Planungsgrundlage für weitere Beratungen etwa zum Bau- und Wohnungsbedarf zu erhalten, heute den Antrag eingebracht, in Lage möglichst schnell ein Wohnbaulückenkataster zu erstellen.


BBL Fraktion im Rat der Stadt Lage, Quellenstr. 10, 32791 Lage

 

Stadt Lage

- Der Bürgermeister -

Lange Str. 72

 

32791 Lage

05.02. 2009

 
Antrag der BBL: Erstellung eines Lückenkatasters für das Stadtgebiet

 

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

 

 

die Fraktion der BBL beantragt:

 

 

Die Verwaltung erstellt für das gesamte Stadtgebiet ein Wohnbaulückenkataster, in dem alle Wohnbaulücken innerhalb der augenblicklich geltenden Bebauungspläne, farblich abgestuft nach „verfügbar“ bzw. „(z.Zt.) nicht verfügbar“, ausgewiesen werden.

 

 

Begründung:

 

Angesichts der demographischen Entwicklung mit deutlich sinkenden Bevölkerungszahlen und angesichts des kaum noch zu bestreitenden Klimawandels ist es die relativ einhellige Meinung der Experten, dass es für Kommunen nicht mehr opportun und auch nicht mehr erforderlich sei, neue Baugebiete auszuweisen, u.a., weil es keinen wirklichen Bedarf dafür mehr gebe. Der Bedarf, der in Zukunft für neuen Wohnraum noch da sei, könne - abgesehen von wenigen Extremfällen - Ressourcen schonend aus der Sanierung von Altbauten und aus der Bebauung vorhandener Baulücken gedeckt werden.

 

Wenn eine moderne Stadt eine solche vernünftige und fachlich begründete Bau- und Bevölkerungspolitik betreiben will, was wir für die Stadt Lage voraussetzen, benötigt sie eine exakte Planungsgrundlage. Statt willkürlicher Bebauung oder gar der Ausweisung neuer, eventuell gar nicht benötigter Baugebiete können auf diese Weise Bedarf und vorhandenes Potenzial zielgerichtet abgeglichen werden. Mit den jüngst vorgelegten ersten Ergebnissen der Innenstadtstudie ist zwar ein richtiger Anfang gemacht worden, allerdings sind die Ergebnisse im Hinblick auf Baulücken nicht detailliert genug und betreffen außerdem nur die Innenstadt. Notwendig ist aber ein Baulückenkataster für die gesamte Kernstadt und für alle Ortsteile.

 

Nachbarstädte haben uns das bereits vorgemacht und sind uns damit voraus. Für die Stadt Lemgo beispielsweise sind Baulückenkataster für die Kernstadt und sämtliche Ortsteile farblich abgestuft für jeden frei verfügbar im Internet einsehbar. Daher sind wir der Ansicht, dass die Stadt Lage bereits in Zugzwang ist, wenn sie nicht den Anschluss verlieren soll.

 

Im Interesse einer modernen Stadtentwicklungspolitik befürworten wir daher eine schnelle Umsetzung.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Walter

 

Frakt.-Vors.


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