Dienstag, 7. November 2017

- neuer Schulkomplex des Christlichen Schulvereins: BBL-Position wird voll bestätigt

In der Ratssitzung am 19.10.2017 gab der Bürgermeister im nicht-öffentlichen Teil am Schluss etwas bekannt, was zwei Tage später auch bereits in der LZ erschien: Der Christliche Schulverein hat sich in Lage am Stadenhauser Berg das Vorkaufsrecht für ein großes Grundstück gesichert, auf dem er einen neuen Schulkomplex errichten will.

Wir erinnern uns: Das Thema gab es doch schon einmal, und zwar vor knapp einem Jahr. Damals hatte der Christliche Schulverein nämlich Interesse an einem städtischen Grundstück in Ehrentrup gezeigt. Und das brachte Teile der Politik in Lage in Panik. Sie glaubten, man könne eine Schulgründung dadurch verhindern, dass man dem Christlichen Schulverein einfach das Grundstück nicht verkaufe.

Die BBL war von Beginn an anderer Meinung. Wir unterstützten und unterstützen diese Schulgründung nicht, weil wir in Lage angesichts des vorhandenen Schulangebotes keinen neuen Schulkomplex benötigen, auch keine christliche Gemeinschaftsschule. Aber wir haben von Beginn an betont, dass es für die Politik so gut wie keine Möglichkeit gibt, eine solche Schulgründung zu verhindern, wenn der Verein (wie er es angekündigt hatte) diese Gründung auf jeden Fall durchziehen will. Und dann hätten wir nach Ansicht der BBL wenigstens die Vorteile für die Stadt Lage in Form von erheblichen Einnahmen mitnehmen sollen.

Zum Verlauf der damaligen Diskussion und zu der der bereits frühzeitig eingenommenen Position der BBL verweisen wir noch einmal auf unsere Beiträge vom Dezember 2016, beispielsweise auf unseren ersten Beitrag vom 1.12.2016:

Pläne für einen neuen Schulkomplex; BBL 1.12.16

Jetzt ist es genau so gekommen, wie wir es vorausgesagt hatten: Der Christliche Schulverein hat sich per Vorkaufsrecht ein privates Grundstück gesichert, auf dem er ein Schulzentrum bauen kann. Selbst baurechtlich ist das für die Stadt unter normalen Umständen kaum noch zu verhindern. Schlecht nur: Die Schule kommt jetzt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, nur die möglichen Vorteile, die die Stadt bei der ersten Variante (siehe oben!) noch gehabt hätte, beispielsweise die erheblichen Einnahmen, entfallen - exakt so, wie wir es vorausgesagt und befürchtet hatten.

Dennoch haben noch nicht alle daraus gelernt. Es gibt schon wieder die ersten parteipolitischen Verlautbarungen, dass man eine solche Neugründung aber doch auf jeden Fall verhindern müsse, weil man die Schule hier nicht wolle. Zum wievielten Male sollen und müssen wir denn die Diskussion hier noch wiederholen? Und wie oft muss man noch betonen, dass die Politik viele moralische Kommentare abgeben und Wünsche äußern kann, dass dadurch aber keine Schulgründung verhindert werden kann, wenn ein Verein unbedingt einen Schulkomplex gründen will? Oder anders gesagt: Wann gibt es auch bei den anderen Parteien endlich eine realpolitische Betrachtungsweise statt die Verbreitung von Illusionen?

Ihre
BBL

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